Island fehlen 90 Minuten zur WM-Premiere
Bei der EM 2016 in Frankreich war die isländische Nationalmannschaft die grosse Attraktion und sorgte mit dem Achtelfinal-Sieg gegen England für den Exploit des Turniers. Nun kann der kleine Inselstaat ein weiteres Kapitel Fussballgeschichte schreiben. Nach dem 3:0-Sieg in der Türkei am Freitag hat es Island in den eigenen Händen, sich als kleinstes Land überhaupt für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung der Isländer auf die Ukraine und Kroatien, die sich am Montag in Kiew gegenüber stehen.
Für den Match gegen Kosovo ist das 9800 Zuschauer fassende Stadion in Reykjavik ausverkauft. Rund tausend weitere Fans werden in der Fanzone vor der Arena erwartet. Die Euphorie ist im 334'000 Einwohner zählende Vulkanstaat riesig und hat auch den Präsidenten Gudni Johannesson erfasst, der nach dem Spieltag vom Freitag nicht nur seinen Fussballern gratulierte, sondern sich auch beim Finnen Pyry Sori bedankte. Dieser sorgte mit dem 1:1 gegen Kroatien für die ideale Ausgangslage der Isländer um den Ex-Basler Birkir Bjarnason.
Seit 15 Heimspielen ist Island ungeschlagen, zwölfmal ging es in dieser Phase als Sieger hervor. Die letzte Niederlage im Nationalstadion Laugardalsvöllur kassierte die Nummer 22 der Weltrangliste im Juni 2013 mit einem 2:4 gegen Slowenien. Etwas später verpasste Island die Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien in der Barrage gegen Kroatien. Nun spricht vieles dafür, dass die erstaunlichen Nordeuropäer das Starensemble von Kroatien mit Luka Modric, Ivan Rakitic oder Mario Mandzukic hinter sich lassen.
Lösbare Aufgabe zum krönenden Abschluss?
Die isländischen Internationalen gaben sich vor dem Abschluss der WM-Qualifikation zurückhaltend. Noch sind sie 90 Minuten von Russland entfernt. Die Chancen, sich schon am Montag zu qualifizieren, also ohne Umweg über die Barrage, stehen allerdings exzellent. Kosovo hat in den neun Qualifikationsspielen nur einen Punkt geholt. Zudem reicht Island unter Umständen sogar eine Niederlage, um zum mit Abstand kleinsten WM-Teilnehmer aller Zeiten zu werden. Aktuell hält noch Trinidad und Tobago diese Bestmarke. Die Mannschaft aus der Karibik vertrat 2006 in Deutschland immerhin 1,3 Millionen Einwohner.
Für das zweite WM-Ticket, das am Montag vergeben wird, hat Serbien die besten Karten. Mit einem Heimsieg gegen Georgien ist die erst zweite Endrunden-Teilnahme perfekt. Wales und Irland, die in Cardiff aufeinandertreffen, haben zwar noch Chancen, an Serbien vorbei zu ziehen, dürften aber in erster Linie um den 2. Platz spielen. (sda)
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