Die grosse Chance für den FC Basel
Das 5:0 gegen Benfica Lissabon vor drei Wochen war für den FCB gewissermassen die Lösung. Nicht jene aller Probleme, aber doch jene der Blockade in den Spielen der Wochen davor. Innerhalb des Klubs wurde der Kantersieg gegen den portugiesischen Spitzenklub objektiv und weniger emotional eingeordnet als im Umfeld. Trainer Raphael Wicky kam zur Erkenntnis, dass es "immer gut ist, wenn das Team weiss, was es an einem perfekten Abend leisten kann".
In der Vorbereitung des ersten FCB-Auftritts in Russland seit März 2013 (Europa-League-Achtelfinal gegen Zenit St. Petersburg) spielt die letzte Europacup-Gala gegen Benfica für Wicky "ausser der positiven Erinnerung daran" keine Rolle mehr. Die Euphorie solle aber ja nicht gebremst werden, findet derweil Sportchef Marco Streller. "Wir müssen diese Eindrücke aus dem Benfica-Spiel laufen lassen, die positiven Gefühle einfliessen lassen."
Seit dem 5:0 kamen für den FCB ein wenig berauschendes, torloses Unentschieden im Letzigrund gegen GC und zuletzt der höchste Saisonsieg beim 4:0 in Lugano dazu. Grund zur Euphorie hätten Spieler und Staff nach wie vor nicht. Denn sie wissen, dass das Pendel auch rasch wieder auf die andere Seite ausschlagen kann. "Wir müssen mit Respekt und Demut auftreten", forderte Streller deshalb. "Wir haben in dieser Saison selber erlebt, wie schnell es auf und ab gehen kann. Derzeit befinden wir uns in einer guten Phase, wir sind sicher nicht chancenlos."
Einige Gemeinsamkeiten
ZSKA Moskau, der Bezwinger der Young Boys in den Champions-League-Playoffs, und der FC Basel weisen einige Parallelen auf. Beide haben sie Benfica Lissabon in der Champions League bezwungen und gegen Manchester United deutlich verloren. Beide Mannschaften sind für ihre Verhältnisse schlecht aus den Startblöcken in der nationalen Meisterschaft gekommen und belegen sie den 3. Platz: ZSKA durch bereits drei (Heim-)Niederlagen mit vier Punkten Rückstand auf Leader Zenit St. Petersburg, den Gegner im Spitzenkampf vom kommenden Sonntag, der FCB mit fünf Punkten auf die Young Boys. Und: ZSKA hat in den letzten fünf Ligaspielen keinen Gegentreffer kassiert, Basel spielte in den letzten vier Ernstkämpfen in Folge zu Null.
In Bezug auf den weiteren Verlauf der internationalen Saison ist die Partie in der schmucken Arena für beide Mannschaften von grosser Bedeutung. "Man kann von einem wegweisenden Spiel sprechen. Wenn wir in der Champions League weiterkommen oder im Europacup überwintern wollen, brauchen wir aus den Partien gegen ZSKA vier Punkte", rechnete Streller vor. "Ideal wäre ein Unentschieden, bei einem Sieg hätten wir am vierten Spieltag sogar einen Matchball. Die Ausgangslage ist sehr, sehr gut."
ZSKA in der Liga dominanter
Selbiges lässt sich auch von ZSKA Moskau sagen, womit sich von einer weiteren Parallele zur nächsten überleiten lässt. Raphael Wicky hat bei der Analyse der Spieler des ehemaligen Armeeklubs festgestellt, dass ZSKA in der Champions League anders, also zurückhaltender, auftritt als in der Meisterschaft. "In der Liga versuchen sie zu dominieren, im Europacup stehen sie relativ defensiv", so Wicky. "Wenn ich mich in ihre Lage versetze und mir Punkte gegen Basel ausrechne, dann gehe ich davon aus, dass sie dominant sein werden."
Mögliche Startformationen
Champions League. Gruppe A. 3. Spieltag. Mittwoch, 20.45 Uhr: ZSKA Moskau - Basel. - SR Kuipers (NED).
ZSKA Moskau: Akinfejew; Wassin, Alexej Beresuzki, Ignaschewitsch; Wernbloom; Fernandes, Natcho, Golowin, Schennikow; Vitinho, Schamaletdinow. - Abwesend: Dsagojew, Marakow (beide verletzt).
Basel: Vaclik; Suchy, Akanji, Balanta; Lang, Xhaka, Zuffi, Petretta; Steffen, Elyounoussi, Oberlin. - Abwesend: Vailati, Van Wolfswinkel (beide verletzt). (sda)
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