YB zitterte nur ein bisschen
Die Young Boys sind zuletzt im Cup oft als Favorit gescheitert. In der letzten Saison verspielten sie im Viertelfinal gegen den FC Winterthur trotz krasser Überlegenheit einen 2:0-Vorsprung und unterlagen schliesslich im Penaltyschiessen. Auch Mannschaften wie Buochs, Le Mont oder Wil bedeuteten für YB in jüngerer Vergangenheit schon Endstation.
Auf dem Weg in ihren ersten Halbfinal seit neun Jahren wurden die Berner ihrem Status aber gerecht, auch wenn die Partie gegen St. Gallen etwas jener gegen Winterthur glich. Der Super-League-Leader dominierte den Gegner klar, nutzte aber zahlreiche Chancen nicht, so dass er nach dem 1:2 von Karim Haggui in der 86. Minute mit dem erst dritten Torschuss von St. Gallen doch noch unangenehme Schlussminuten überstehen musste.
Nachdem der nur knapp 1,70 m grosse Assalé in der 12. Minute mit dem Kopf zum 1:0 getroffen hatte, vergaben die Young Boys Chancen über Chancen. Nur schon Assalés Sturmpartner Jean-Pierre Nsame hätte drei Tore erzielen können. Auch Christian Fassnacht vergab eine gute Möglichkeit, und in der 38. Minute übersah Schiedsrichter Klossner ein Handspiel von St. Gallens Marco Aratore im Berner Strafraum.
Goalie Dejan Stojanovic, der im Cup für den Stammkeeper Daniel Lopar spielen durfte, war der Beste bei den Gästen, auch wenn er in der 63. Minute den zweiten Gegentreffer, das bereits 15. Saisontor von Assalé, mit einem Fehler begünstigte. Stojanovics Vorderleute waren im Stade de Suisse immer wieder überfordert, hatten die wendigen und schnellen Offensivspieler der Berner selten im Griff und waren in der Vorwärtsbewegung mehrheitlich wirkungslos. Vor dem Anschlusstreffer stockte den YB-Fans unter den nur 7521 Zuschauern nur einmal der Atem, als David von Ballmoos nach einer knappen Stunde einen Freistoss von Danijel Aleksic mit Mühe über die Latte lenkte.
Im zunehmenden Schneegestöber verloren die Young Boys etwas von ihrer Souveränität. Sie agierten nach der Pause längst nicht mehr so konsequent und dominant wie noch in der ersten Halbzeit. Das angesichts ihrer insgesamt deutlichen Überlegenheit unnötige Spiel mit dem Feuer in den Schlussminuten ging für die Berner aber glimpflich aus.
Telegramm:
Young Boys - St. Gallen 2:1 (1:0)
7521 Zuschauer. - SR Klossner. - Tore: 12. Assalé (Mbabu) 1:0. 63. Assalé (Sulejmani) 2:0. 86. Haggui (Buess) 2:1.
Young Boys: von Ballmoos; Mbabu, Nuhu, von Bergen, Lotomba; Fassnacht, Sow, Aebischer, Sulejmani (72. Schick); Assalé (82. Moumi Ngamaleu), Nsame (82. Hoarau).
St. Gallen: Stojanovic; Lüchinger (75. Koch), Haggui, Hefti, Wittwer; Tschernegg, Kukuruzovic (46. Toko); Aleksic, Barnetta (79. Babic(, Aratore; Buess.
Bemerkungen: Young Boys ohne Sanogo, Bertone, Seferi und Wölfli (alle verletzt). St. Gallen ohne Wiss, Musavu-King, Ben Khalifa und Ajeti (alle verletzt). 28. Stojanovic lenkt Schuss von Fassnacht an den Pfosten. Verwarnungen: 33. Mbabu. 43. Lüchinger (beide Foul). 43. Sulejmani (Unsportlichkeit). 59. Haggui (Foul). 94. Schick (Unsportlichkeit). (sda)
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