AS Roma nach dem Coup aus dem Häuschen
1:4 hatten die Römer das Hinspiel in Barcelona verloren. Völlig überraschend gelang dem Team von Trainer Eusebio Di Francesco am Dienstag noch die Wende. "Roma, wunderbare Nacht. Barcelona vernichtet", titelte etwa die italienische Sportzeitung "Gazzetta dello Sport". Italienische "Ragazzi" feierten den Abend gar als schönsten für den italienischen Fussball seit dem 9. Juli 2006. Damals gewann Italien letztmals den WM-Titel.
"Mir ist es egal, ob ich nun einen Platz in den Geschichtsbüchern bekomme", sagte Innenverteidiger Kostas Manolas, der das umjubelte 3:0 erzielt hatte. "Wir haben gegen die beste Mannschaft der Welt gewonnen. Wir haben immer daran geglaubt und haben es verdient." Ausser Rom holten zuvor in der Champions League nur Deportivo La Coruna in der Saison 2003/2004 gegen die AC Milan (Hinspiel 1:4) und Barcelona vor einem Jahr gegen Paris Saint-Germain (Hinspiel 0:4) ähnliche Rückstände aus dem Hinspiel auf.
"Es scheint unwahr"
Ein Jahr nach dem Coup gegen die Franzosen scheiterte Barcelona nun also auf dieselbe Weise. Entsprechend niedergeschlagen zeigten sich die Akteure. "Wir wollten dieses Turnier gewinnen, aber wir haben es wieder nicht geschafft", ärgerte sich Captain Andres Iniesta, der womöglich seine letzte Champions-League-Partie bestritt.
"Es ist wirklich hart. Es scheint unwahr zu sein. Sehr schwer er zu akzeptieren", so Andres Iniesta weiter. "Wenn man mit einem solchen Vorsprung, wie wir ihn hatten, ausscheidet, dann hat man etwas sehr schlecht gemacht. Die Champions League bestraft dich für so etwas."
Drei Niederlagen statt zwei Triumphe
Die heraufbeschworene Wende nicht geschafft hat dagegen Manchester City, der Achtelfinal-Bezwinger des FC Basel. Nach der 0:3-Klatsche im Hinspiel verlor der Leader der Premier League gegen Liverpool auch das Rückspiel (1:2). Manchesters Trainer Pep Guardiola regte sich bereits vor der Pause über einen Landsmann auf - Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz - und musste in der Halbzeit auf die Tribüne.
Kurz vor der Pause wurde ein Tor von Leroy Sané wegen angeblichem Offside aberkannt. "Es macht einen Riesen-Unterschied, ob du 2:0 oder 1:0 führst", sagte der Katalane nach der Partie. Über den spanischen Schiedsrichter ergänzte er: "Er ist ein spezieller Typ. Er mag es, anders zu sein."
"Wir haben die letzten zehn Monate unglaublich und aussergewöhnlich gespielt. Wenn man gegen Mannschaften solchen Kalibers spielt, kann es passieren, dass man verliert", sagte Guardiola. Guardiola sprach damit nicht nur die beiden Niederlagen gegen Liverpool an, sondern auch den verpassten, vorzeitigen Titelgewinn in der Meisterschaft. City verlor am Wochenende das Duell gegen Stadtrivale United 2:3 und musste die Meisterfeier, die dritte seit 2012, verschieben.
"Wir hatten davon geträumt, in derselben Woche Meister zu werden und in den Halbfinal einzuziehen", so Guardiola. "Beides haben wir nicht geschafft. Jetzt gehen wir nach Tottenham, um das erste Ziel nachzuholen." In Bezug auf die Champions League gab sich Guardiola kämpferisch: "Wir werden nächste Saison stärker zurückkommen." (sda)
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