Ab der vierten Runde muss GC liefern
Die Auswärtsspiele in Basel und Bern sind für alle Mannschaften die theoretisch schwierigsten Aufgaben überhaupt. Diese Spiele hat GC fürs Erste schon hinter sich. Dazwischen lag das ebenfalls verlorene Zürcher Derby, das für GC nur ein halbes Heimspiel war.
Die Partien, in denen man von den Hoppers Punktgewinne erwarten darf, folgen erst jetzt. Die Saison beginnt für GC also gleichsam in der 4. Runde. Die Spielplaner meinten es auch hier mit dem Traditionsklub nicht gut, denn der Match am Samstag um 19 Uhr im Cornaredo wird das dreieinhalbte Auswärtsspiel sein.
Trainer Fink akzeptiert jede der bisherigen drei Niederlagen. Er sagt aber: "Wir können auch Positives feststellen. Unsere letzten 20 Minuten in Basel waren gut. Wir wissen jetzt, dass wir Tore erzielen können, und zudem vergaben wir zwei Penaltys. Wir haben eine neue Mannschaft gebildet mit vielen neuen Spielern. Wenn man zum Beispiel die Young Boys anschaut, ist es klar, dass die schon jetzt funktionieren, weil sie nicht viele Änderungen hatten. Der Aufbau bei uns dauert einige Zeit. Automatismen müssen aufgebaut werden. Dafür benötigen wir Geduld."
Geduld? Dieses Wort verwendete Carlos Bernegger vor einem Jahr andauernd. Der Schweiz-Argentinier hatte nach seinen erfolgreichen Einsätzen als Feuerwehrmann am Ende der Saison 2016/17 von der Vereinsführung der Hoppers unter Präsident Stephan Anliker und Sportchef Mathias Walther eine Festanstellung bekommen. Und die Zusicherung, dass die Vorgesetzten geduldig sein würden, weil Bernegger eine neue Mannschaft aus einem stark veränderten Kader zusammenstellen musste. Nach jedem Misserfolg zu Saisonbeginn sagte Bernegger, dass er noch einige Zeit benötige. Es brauche Geduld.
Aber mit der Geduld war es nicht weit her. GC hatte gerade mit einem 2:0 gegen St. Gallen nach einer guter Leistung den ersten Saisonsieg eingefahren, als Walther und Anliker den Nachfolger des kurzfristig abgesetzten Bernegger präsentierten: Murat Yakin.
Unter Yakin blieb in der darauffolgenden Winterpause abermals kein Stein auf dem andern. Yakins Wünsche für neue Spieler wurden erhört. Im Frühling war es dann Yakin, der zur Geduld mahnte.
Und jetzt also ist Thorsten Finks Problem kein anderes. Erneut ist die Mannschaft eine Baustelle. Die Profile mögen stehen, aber ein Gebäude ist noch nicht zu sehen.
Die Spiele vom Samstag in der Übersicht:
Lugano - Grasshoppers (Direktbegegnungen der letzten Saison: 0:3, 1:0, 1:0, 3:4). - 19.00 Uhr. - SR Tschudi. - Absenzen: Piccinocchi, Manicone, Kecskes (alle verletzt), Bottani und Sulmoni (beide rekonvaleszent); Pickel, Basic und Arigoni (alle verletzt). - Statistik: Vor der 4. Runde mag es verfrüht sein, von einem Kellerduell zu sprechen, und doch werden sich im Cornaredo der Neunte und der Zehnte begegnen. Nach dem überraschenden und durch unkonventionelle Tore zustande gekommenen 2:0-Startsieg in Sitten verlor Lugano zweimal, während die Grasshoppers wie vor einem Jahr nach drei Runden ohne Punkte dastehen. Seit ihrem Wiederaufstieg 2015 haben die Tessiner bei einem Unentschieden sieben von zwölf Meisterschaftsspiele gegen GC gewonnen.
Neuchâtel Xamax - Thun. - 19.00 Uhr. - SR Schärer. - Absenzen: Djuric, Santana und Le Pogam (alle verletzt); Costanzo, Bigler und Ruberto (alle verletzt). - Statistik: Mit vier Punkten aus drei Spielen ist die Bilanz der Neuenburger nach dem Wiederaufstieg bemerkenswert. Im Match gegen Thun ist dem Team von Michel Decastel der erste Heimsieg zuzutrauen. Thun spielt bereits zum dritten Mal auswärts. Die Partien beim FCZ und in St. Gallen gingen knapp und eher unglücklich verloren. Das letzte Super-League-Spiel zwischen den beiden Mannschaften geht auf den Oktober 2011 zurück. Xamax siegte damals auf der Maladière 4:0.
Die Rangliste vor der 4. Runde: 1. Young Boys 3/9 (8:0). 2. Sion 3/6 (8:4). 3. St. Gallen 3/6 (7:7). 4. Zürich 3/6 (4:5). 5. Basel 3/4 (6:5). 6. Neuchâtel Xamax FCS 3/4 (3:4). 7. Thun 3/3 (5:6). 8. Luzern 3/3 (5:6). 9. Lugano 3/3 (4:7). 10. Grasshoppers 3/0 (2:8). (sda)
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