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Forschungspreis für Thrombolyse-Untersuchung

Von der Standardbehandlung bei einem Hirnschlag könnten mehr Patientinnen und Patienten als bisher angenommen profitieren. Dies hat ein Basler Forscher gezeigt. Dafür erhält er den Forschungspreis 2018 der Herzstiftung.
Henrik Gensicke von der Universität Basel ist mit dem Forschungspreis 2018 der Schweizerischen Herzstiftung ausgezeichnet worden.
Henrik Gensicke von der Universität Basel ist mit dem Forschungspreis 2018 der Schweizerischen Herzstiftung ausgezeichnet worden. (Bild: Schweizerische Herzstiftung)

Henrik Gensicke vom Stroke Center der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsspitals und der Universität Basel erhält den mit 20'000 Franken dotierten Preis für seine Untersuchungen über die Thrombolyse, wie die Schweizerische Herzstiftung am Dienstag mitteilte. Gensickes Forschungsresultate sollen dabei helfen, die Entscheidungsgrundlagen in der Akutsituation zu verbessern.

Jeder Hirnschlag ist ein Wettlauf mit der Zeit. Damit möglichst wenig Hirngewebe abstirbt, muss das Blutgerinsel einer hirnversorgenden Arterie so schnell wie möglich aufgelöst oder entfernt werden. Seit Ende der 1990er-Jahre ist dafür die intravenöse Thrombolyse die Methode der Wahl. Sie wirkt stark blutverdünnend, weshalb aber auch die Gefahr von Blutungen besteht.

Vorsichtshalber wird diese Therapie deshalb bei einigen Patientengruppen nach einem Hirnschlag nicht oder seltener angewandt. Gensicke und sein Team haben nun anhand der Daten aus einem Hirnschlagregister (Trisp) mit über 10'000 Patienten die Behandlungserfolge und -misserfolge ausgewertet.

Es zeigte sich, dass die Thrombolyse auch bei Patienten, die bereits an alltagsrelevanten Behinderungen leiden, genauso sicher und mindestens genauso wirksam ist, wie bei Patienten ohne solche Einschränkungen. Ähnlich ist es bei Patienten mit tiefen Thrombozyten-Zahlen, die bisher eine Kontraindikation für die Thrombolyse darstellten.

Künftig dürften aufgrund dieser Resultate mehr Patienten eine Thrombolyse erhalten. Dadurch werden gemäss der Mitteilung mehr Patienten überleben und seltener an schweren Folgeschäden leiden. Der Preis wurde bereits am vergangenen Donnerstag in Luzern verliehen. (sda)

 
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