Olma feiert 75. Geburtstag
Messen habe es in St. Gallen bereits früher gegeben. "Doch erst die in den entbehrungsreichen Jahren des Zweiten Weltkriegs 1943 erstmals organisierte Olma stiess auf breiten Zuspruch", sagte Doris Leuthard am Donnerstag bei der Eröffnung der 75. Olma. Die Anbauschlacht sei damals in vollem Gang gewesen, es habe sich die Frage gestellt: "Mehr anbauen - oder hungern?".
Obwohl das Thema Ernährungssicherheit dank der starken Ausweitung der Produktion später in den Hintergrund gerückt sei, habe das Thema Ernährung nicht an Aktualität eingebüsst. Dies habe das klare Ja zum Verfassungsartikel zur Ernährungssicherheit gezeigt, sagte Leuthard.
Die Schweiz stehe vor grossen Herausforderungen. Durch die Zersiedelung sei der Boden knapp und der Klimawandel verändere die Produktionsbedingungen. Viele Bauernbetriebe seien zu stark abhängig vom Bund. Dies gehe zu Lasten von Steuerzahlern und Konsumenten.
Der Bundesrat werde sich in den kommenden Wochen mit der Weiterentwicklung der Agrarpolitik beschäftigen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Landwirtschaft solle optimiert werden, sagte Leuthard.
Bei einem Rundgang durch den Stall stellte sich die Bundespräsidentin für das obligate Bild mit Säuli dem Blitzlichtgewitter der Medien. Allerdings war das kleine Tier alles andere als hocherfreut und quiekte lauthals um Hilfe, sodass es rasch wieder seiner Mutter übergeben werden musste.
Thurgau als Gastkanton
Olma-Direktor Nicolo Paganini blickte auf die Geschichte der Messe zurück. Aus der Olma (Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung) wurde vor 13 Jahren die Messe für Landwirtschaft und Ernährung. Zu Beginn zeigten 150 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen, heute sind es über 600 Aussteller. Die Besucherzahl stieg in den 75 Jahren von 91'000 auf gegen 400'000.
Die grösste Publikumsmesse der Schweiz dauert elf Tage und geht am Sonntag, 22. Oktober, zu Ende. Gast ist im Jubiläumsjahr wie bei der ersten Ausgabe der Nachbarkanton Thurgau. Er präsentiert sich unter dem Motto "De Leu isch los" am traditionellen Festumzug am ersten Olma-Samstag und mit einer Sonderschau.
Biodiversität und Klimawandel
Dieses Jahr dabei ist auch die Schweizer Armee: An einer Sonderschau zeigen Gebirgsspezialisten aus Andermatt ihre Fähigkeiten. Truppenköche führen vor, wie sie die Mannschaft verpflegen.
In der Sonderschau "Spielend zum nachhaltigen Einkauf" geht es um die Themen Biodiversität, Landwirtschaft und Klimawandel. Unter anderem erläutern dort Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschung und stehen im Forums-Café Rede und Antwort.
Als Reminiszenz an die Anbauschlacht könnte man die Produkteschau über einheimisches Wintergemüse verstehen: Vorgestellt werden neben Sauerkraut, Rüebli und Lauch auch unbekanntere Produkte wie Federkohl, Flower Sprout oder Pastinaken. (sda)
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