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Zagreb auf Konfrontationskurs mit Belgrad

Das jüngste EU-Mitglied Kroatien verlangt von seinem Nachbarn und EU-Beitrittskandidaten Serbien Kriegsentschädigungen. "In der Frage der Kriegsentschädigung gibt es kein Dilemma", sagte der kroatische Regierungschef Andrej Plenkovic am Donnerstag in Zagreb.
Kroatiens Premierminister Plenkovic hat keine Zweifel daran, dass Serbien seinem Land für Folgen des Jugoslawienkriegs Entschädigung schuldet. (Archivbild)
Kroatiens Premierminister Plenkovic hat keine Zweifel daran, dass Serbien seinem Land für Folgen des Jugoslawienkriegs Entschädigung schuldet. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/EPA/STEPHANIE LECOCQ)

Serbien sei schon seit über einem Jahrzehnt verpflichtet, die im Bürgerkrieg (1991-1995) entstandenen Schäden zu begleichen. Zahlen nannte er jedoch nicht.

Serbien lehnt das ab und fordert seinerseits Kriegsentschädigungen von Kroatien. In der nächsten Woche kommt Serbiens Präsident Aleksandar Vucic zu einem mit Spannung erwarteten Besuch nach Zagreb.

Kroatien sieht den "Vaterländischen Krieg" als "Verteidigungskrieg gegen die grossserbischen Kräfte" zur Durchsetzung seiner Unabhängigkeit von Jugoslawien. Die Serben behaupten auch heute noch, mit diesem Krieg hätten sie verhindern wollen, in Kroatien zur Minderheit zu werden, wo sie doch in Jugoslawien klar die Mehrheit stellten.

Da die Kriegsvergangenheit immer noch nicht aufgearbeitet wurde, sind die entscheidenden Fakten des Krieges unklar und umstritten. Nach unterschiedlichen Quellen kann die Zahl der Toten mit etwa 20'000 beziffert werden - rund 14'000 Kroaten und 6000 Serben.

Nach kroatischen Angaben wurden weit über eine halbe Million Menschen vertrieben - bei 4,7 Millionen Einwohnern insgesamt. Mehr als 200'000 kroatische Serben mussten ihre Heimat verlassen. Die materiellen Schäden sind bisher offen. (sda/dpa)

 
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