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Uno warnt vor humanitärer Katastrophe

In der syrischen Provinz Idlib sind nach Uno-Angaben bereits mehr als 30'000 Menschen durch die Angriffe der syrischen Regierungstruppen und der russischen Luftwaffe zur Flucht gezwungen worden.
Luftschläge in der Nähe von Idlib: Ein ziviler Helfer im Dorf Hobeit.
Luftschläge in der Nähe von Idlib: Ein ziviler Helfer im Dorf Hobeit. (Bild: KEYSTONE/AP Syrian Civil Defense White Helmets)

"Wir sind zutiefst beunruhigt über die jüngste Eskalation der Gewalt, die zur Vertreibung von mehr als 30'000 Menschen geführt hat", sagte der Sprecher des Uno-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha), David Swanson, am Montag.

Der Leiter der Uno-Hilfseinsätze, Mark Lowcock, warnte eindringlich vor einer Grossoffensive auf die letzte syrische Rebellenbastion. Ein Grossangriff auf Idlib könnte zur "schlimmsten humanitären Katastrophe mit den grössten Verlusten an Menschenleben im 21. Jahrhundert" führen, sagte Lowcock in Genf. Wegen der grossen Zahl der Einwohner in Idlib und ihrer Verwundbarkeit sei die UNO "extrem alarmiert".

Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hat eine grosse Menge von Truppen am Rande von Idlib zusammengezogen. Der Beginn einer Bodenoffensive scheint nur eine Frage der Zeit. Die Provinz, in der rund 2,9 Millionen Menschen leben, wird vorwiegend von Dschihadisten und islamistischen Rebellen kontrolliert.

Lowcock gab zwar zu, dass es eine grosse Zahl von teils radikalen Kämpfern in Idlib gebe, doch auf jeden Kämpfer kämen "hundert Zivilisten".

Lowcock versicherte, dass es "detaillierte Pläne" gebe, um rasch auf eine Fluchtwelle reagieren zu können. "Wir bereiten uns aktiv auf die Möglichkeit vor, dass sich Zivilisten in riesiger Zahl in verschiedene Richtungen bewegen", sagte er.

Die Uno erwarte, dass rund 100'000 Zivilisten in Gebiete unter Kontrolle der Regierung fliehen und weitere 700'000 innerhalb Idlibs. Für die erste Woche einer Offensive stehe Essen für 850'000 Menschen bereit. (sda/afp)

 
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