Tote bei Anschlag auf Moschee in Afghanistan
Unter den Opfern seien auch Kinder. Demnach sprengten sich zwei Attentäter während des Freitagsgebets in einer Moschee der Stadt Gardes in die Luft. Die Angreifer hätten zunächst das Feuer auf Sicherheitskräfte vor der Moschee und die Betenden im Gotteshaus eröffnet, bevor sie Sprengsätze zündeten.
Die Polizei sprach bereits von 39 Toten und befürchtete, dass die Opferzahl weiter steigen könnte. "Alle Opfer sind Gläubige," sagte Polizeichef Ras Mohammed Mandosai. Demnach trugen die Angreifer Burkas, um ihre Waffen und Sprengsätze zu verbergen.
In Gardes leben Schätzungen zufolge rund 100'000 Menschen. Nach Angaben der Provinzregierung ist die schiitische Gemeinde in der Stadt äusserst klein – ihr gehören lediglich rund 200 Familien an. Sie alle würden in der gleichen Nachbarschaft wohnen, sagte Hasrat.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Die radikalislamischen Taliban bestritten über Twitter und WhatsApp jegliche Beteiligung. Die Gruppe hat sich bereits seit mehreren Wochen zu keinem Anschlag bekannt. Zuvor hatte es mehrere Rückschläge im Ringen um einen Friedensprozess mit der afghanischen Regierung gegeben.
Von den zahlreichen tödlichen Anschlägen der vergangenen Monate besonders in städtischen Regionen wurden viele der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugeschrieben. Ihr Schwerpunkt in Afghanistan liegt im Osten des Landes, wo auch der jüngste Anschlag stattfand.
Wiederholt galten die Anschläge Schiiten, welche die Terrormiliz als Ketzer ansieht. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden im ersten Halbjahr 2018 bei gezielten Angriffen auf Schiiten in Afghanistan 115 Menschen getötet und 251 verletzt, fast alle davon durch Selbstmordattentate, die der IS für sich reklamierte.
Die IS-Miliz hat in dem Land vergleichsweise wenige Mitglieder, ist aber schlagkräftig. Er ist dort seit 2014 aktiv. Nach Schätzungen hat er insgesamt bis zu 2000 Mitglieder. (sda/dpa/afp/reu)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.