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Kim Jong Un droht zu Neujahr mit Atomangriff

Drohungen, Warnungen und Reformbestrebungen - zum Jahreswechsel sind einige der drängendsten internationalen Herausforderungen für 2018 deutlich geworden. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un drohte am Montag in seiner Neujahrsansprache mit einem Atomwaffenangriff.
Droht erneut mit einem Atomwaffenangriff: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. (Archivbild)
Droht erneut mit einem Atomwaffenangriff: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/AP KCNA via KNS)

Uno-Generalsekretär Antonio Guterres rief angesichts der Konflikte und Gefahren weltweit die "Alarmstufe rot" für die Erde aus. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron warb in seiner Neujahrsansprache für ein "grosses Projekt" für Europa.

"Der Atomknopf ist immer auf meinem Tisch", sagte Kim in seiner Rede an die Nation. Die USA müssten einsehen, dass dies "keine Erpressung, sondern die Realität" sei. Sein Land sei mittlerweile eine Atommacht und müsse Atombomben und Raketen nun in Massenproduktion herstellen und ihre Stationierung beschleunigen.

Nordkorea treibt seine atomare Aufrüstung voran und richtet immer wieder Drohungen gegen Südkorea und die USA. Angesichts mehrere Waffentestes verhängte der Uno-Sicherheitsrat wiederholt Sanktionen gegen Nordkorea, zuletzt am 22. Dezember.

Kritik von ex-Generalstabschef

Der frühere US-Generalstabschef Mike Mullen warf US-Präsident Donald Trump vor, im Konflikt mit Pjöngjang zu einem "unglaublich gefährlichen Klima" beigetragen zu haben. "Wir sind aus meiner Sicht gerade näher an einem Atomkrieg mit Nordkorea und in dieser Region, als wir es je waren", sagte Mullen am Sonntag im US-Fernsehsender ABC.

Kim zeigte sich am Montag von Trumps Drohungen unbeeindruckt. Nordkorea habe eine "starke atomare Abschreckung, die in der Lage ist, die USA davon abzuhalten, mit dem Feuer zu spielen", sagte der nordkoreanische Machthaber.

Uno-Generalsekretär Guterres äusserte sich in seiner Neujahrsansprache besorgt über den Atomkonflikt. Noch nie zuvor seit dem Ende des Kalten Krieges seien die durch Atomwaffen ausgelösten Sorgen so gross gewesen, erklärte er. Als weitere Herausforderungen nannte Guterres wachsende Ungleichheiten, begleitet von "schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen", sowie den Klimawandel.

Guterres mahnte, die Konflikte könnten beigelegt, der Hass überwunden "und unsere gemeinsamen Werte geschützt" werden. Dazu müsse die internationale Gemeinschaft aber "geeint" sein, "unsere Zukunft hängt davon ab".

China, der wichtigste Unterstützer Nordkoreas, sicherte zu, seinen Teil zur Verteidigung der internationalen Weltordnung und zum Klimaschutz beizutragen. Sein Land werde nachdrücklich für "die Autorität der Vereinten Nationen" einstehen, sagte Staatschef Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache. Chinas Bürgern versprach er, ihren Lebensstandard anzuheben, so dass bis 2020 in der Volksrepublik niemand mehr unterhalb der Armutsgrenze leben werde.

Macron stellt "Renaissance" in Aussicht

Frankreichs Staatschef nutzte seine Neujahrsansprache, um seine Initiative für eine umfassende Reform der Europäischen Union als "grosses Projekt" zu bekräftigen. "Meine lieben europäischen Mitbürger, 2018 ist ein ganz besonderes Jahr, und ich werde Sie in diesem Jahr brauchen", sagte er. "Wir müssen den europäischen Ehrgeiz wiederfinden, ein souveräneres, geeinteres, demokratischeres Europa, weil das gut für unsere Völker ist." Dazu werde er "ganz besonders" seine Zusammenarbeit mit Deutschland fortsetzen.

Den Franzosen stellte Macron eine "französische Renaissance" in Aussicht. Die 2017 begonnenen "tiefgreifenden Transformationen" sollten etwa in den Bereichen Schulen, Arbeit und Klimawandel fortgeführt werden.

US-Präsident Trump ging in seinen Twitter-Botschaften zum Jahreswechsel weniger auf die internationalen Herausforderungen, als auf seine politischen Erfolge ein. In seinen Neujahrswünschen wurde einmal mehr sein polarisierender Politikstil deutlich: Er wünsche all seinen "Freunden, Unterstützern, Feinden, Hassern und selbst den sehr unehrlichen Fake-News-Medien ein glückliches und gesundes Neues Jahr", schrieb er. (sda/afp)

 
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