Hannover Messe eröffnet - Freihandelsappell
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto aus dem diesjährigen Partnerland erklärte trotz protektionistischer Töne von US-Präsident Donald Trump: "Wir haben viel Vertrauen, dass es uns gelingen wird, ein Freihandelsabkommen mit Nordamerika zu schliessen und dass es zum Vorteil für alle Partner wird."
Das aktualisierte Abkommen zwischen der Europäischen Union und Mexiko soll Zölle für Agrarprodukte weitgehend abschaffen, künftig können 99 Prozent der Waren frei gehandelt werden.
Die bis zum 27. April dauernde Hannover Messe - verknüpft mit der Logistik-Messe Cemat - soll den neuesten Stand bei Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsabläufen ("Industrie 4.0") abbilden. Mehr als 5000 Aussteller aus 75 Ländern stellen neue Produkte und Technologien rund um die Zusammenarbeit von Robotern und Menschen, künstliche Intelligenz sowie die Vorbereitung der Stromnetze auf die E-Mobilität vor.
Werbung für Mexiko als Wirtschaftsstandort
Peña Nieto kündigte es als Ziel an, sein Land als attraktiven Wirtschaftsstandort zu präsentieren. Die meisten der rund 125 Millionen Einwohner seien jung, es sei ein dynamischer Markt, der Investoren Rechtssicherheit biete. Mexiko sei eine der am stärksten in die Welt integrierten Ökonomien.
Merkel betonte, Mexiko sei Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. "Wir sind nicht nur gute Handelspartner, wir sind auch gute Investitionspartner", erklärte sie mit Blick etwa auf die Auto-, Pharma- und Logistikbranche. Der Handel zwischen Deutschland und Mexiko sei auf über 20 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gestiegen - ein Plus von 25 Prozent im Vorjahresvergleich.
"Uns verbinden Werte und Überzeugungen", erklärte Merkel. Mexikaner und Deutsche wüssten um die gemeinsamen Herausforderungen und träten für einen freien Welthandel ein. Es komme auf einvernehmliche Verhandlungslösungen an.
Förderung der künstlichen Intelligenz
Die CDU-Politikerin kündigte zudem mit Blick auf den Trend zur künstlichen Intelligenz die Bündelung aller Kapazitäten in der Forschung und bessere Vernetzung mit der Wirtschaft an. Auf dem Feld müsse Deutschland aufholen. "Die sechs Monate Regierungsbildung sollen nicht der Massstab sein für die Geschwindigkeit, mit der wir hier arbeiten."
Carl Martin Welcker, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), erklärte, ein besseres Partnerland als Mexiko hätte es 2018 kaum geben können. Handel und globaler Warenaustausch seien "hier wie dort" die Basis des Wohlstands, betonte er. "Ganz gleich, ob virtuelle oder echte Mauern - jeder verliert, gleichgültig ob links oder rechts der Mauer", sagte er mit Blick auf entsprechende Pläne von US-Präsident Trump. (sda/dpa)
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