Frankreichs Präsident Macron in Algerien
Auch ein Treffen mit dem gesundheitlich schwer angeschlagenen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika stand bei dem Arbeitsbesuch in Nordafrika auf dem Programm. Schon am Abend wollte Macron in das Golfemirat Katar weiterfliegen.
Algerien und Frankreich teilen eine konfliktreiche Geschichte. Die Kolonialherrschaft und Besiedlung mündete in einen blutigen Konflikt mit Hunderttausenden Toten. Der Krieg endete nach über sieben Jahren 1962 mit der Unabhängigkeit Algeriens. Beide Länder sind noch immer auf vielen Ebenen miteinander verwoben. So gehört Frankreich zu den wichtigsten Handelspartnern Algeriens, das von Öl- und Gasexporten abhängig ist.
Der algerischen Zeitung "Al-Watan" sagte Macron vor dem Besuch, er schlage den Algeriern eine "Partnerschaft unter Gleichen" vor. Er kenne die Geschichte, sei aber keine Geisel der Vergangenheit. "Frankreich und Algerien haben ein gemeinsames Interesse, das der Stabilität der Region und des Kampfes gegen Terrorgruppen."
Macron hatte Algerien bereits im Februar als Präsidentschaftskandidat besucht. Damals bezeichnete er die Kolonisierung als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", was in seiner Heimat zu Protesten führte. (sda/dpa)
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