Superman wird 80
In der "Action Comics"-Ausgabe von Juni 1938 hatte Superman seinen ersten grossen Auftritt. Es war zugleich das Gründungsdatum für das Superhelden-Genre.
Auf 13 Seiten wurde die Geschichte von Kal-El erzählt, einem Ausserirdischen vom Planeten Krypton mit übernatürlichen Kräften, den sein Vater rechtzeitig vor der Zerstörung seines Heimatplaneten auf die ferne Erde geschickt hatte.
Der "Mann aus Stahl", der Menschen in Not durch die Luft fliegend zu Hilfe eilt, war auf Anhieb ein Kassenschlager. Ein Jahr später widmete DC Comics Superman ein eigenes Buch und führte beruhend auf dem gleichen Erfolgsrezept mit Batman einen weiteren Superhelden ein.
Superman, Prototyp des Immigranten
In den Geschichten um den Helden mit dem engen blau-roten Anzug wurden immer wieder auch gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und soziale Not behandelt. Und diesen Sommer soll eine Comic-Reihe mit Superman-Abenteuern neu aufgelegt werden.
Superman sei "die Schablone für die Vorstellung von einem Superhelden", sagt Jared Smith, der in einem Comic-Laden in Washington arbeitet. Weil er ein sehr stark idealisierter Held ist, werde er auch "der Pfadfinder von Amerika" genannt. "Er tut immer das Richtige", sagt Smith.
Die Idee zu Superman hatten die beiden jüdischen Schüler Jerry Siegel und Joe Shuster. Ihre Eltern waren, quasi wie ihre Heldenfigur, in die USA immigriert und Superman war ihr personifizierter "American dream".
Nach seiner Ankunft auf der Erde wächst er bei einem Farmer und dessen Frau im fiktiven Smalville auf, später geht er in die fiktive Grossstadt Metropolis, wo er unter dem Namen Clark Kent als Journalist arbeitet. Um den Schwachen zu helfen und Metropolis vor der Zerstörung zu bewahren, schlüpft er immer wieder in die Rolle des selbstlosen Retters. Bald wissen alle, wofür das grosse rote S auf seinem Anzug steht.
Das Geheimnis seines Erfolgs: Anpassung
Ausser in Comic-Heften ist Superman seit Jahrzehnten auch im Kino, im Fernsehen und in Videospielen im Einsatz. Die real existierende Stadt Metropolis im US-Bundesstaat Illinois widmet ihm alljährlich ein Festival.
In den vergangenen acht Jahrzehnten hat Superman allerdings eine Menge Konkurrenz bekommen. Zeitweise büsste der Saubermann der Comicwelt an Beliebtheit ein, weil sich das Publikum besser mit weniger perfekten Figuren wie Spider-Man und den X-Men vom DC-Comics-Konkurrenten Marvel identifizieren konnte.
Doch die Superman-Autoren liessen sich immer wieder etwas einfallen, damit der Urvater aller Superhelden nicht abgehängt wird. 1978 begegnete er in einem Abenteuer Box-Star Muhammad Ali, der ihm die Ghettos von Metropolis zeigte.
In einer anderen Geschichte rettete Superman eingewanderte Arbeiter vor einem weissen Rassisten. Vor nicht allzu langer Zeit drohte Superman sogar einmal mit dem Verzicht auf seine US-Staatsbürgerschaft, um gegen die Regierung zu protestieren.
Neuauflage der frühen Abenteuer
In der Superman-Reihe von 1939, die DC Comics anlässlich des 80-jährigen Jubiläums neu auflegt, soll seine Identität als Einwanderer eine Rolle spielen, wie der legendäre Comic-Autor Michael Bendis verriet. Er wurde nach zwei Jahrzehnten bei Marvel für die "Superman"-Reihe angeworben, die im Sommer erscheinen soll.
Bendis sprach in einem Interview mit der Popkultur-Website "Nerdist" fast ehrfürchtig vom "Vermächtnis" des Superhelden. Es sei "faszinierend, dass diese Figur nicht nur das Genre begründet hat, sondern dass sie sich treu geblieben ist", sagte er. Superman sei "der Kern, die Seele und das Zentrum des Genres" der Superhelden.
Verfasser: Leo Mouren, AFP (sda/afp)
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