Preis für Benny Claessens am Theatertreffen
Die am Deutschen Schauspielhaus Hamburg entstandene Regiearbeit von Falk Richter war als eine der zehn "bemerkenswertesten" Inszenierungen der Saison zum Theatertreffen deutschsprachiger Bühnen eingeladen.
"Und dann kam Benny Claessens", heisst es in der Begründung von Juror Fabian Hinrichs. "Man schaut ihn an und da drängt er sich wieder auf, der zwischendurch verlegte, diskriminierte Gedanke, dass ein Schauspieler ein ganzes Theater sein kann. Trotz allem", so der Theater-, Film- und TV-Darsteller Fabian Hinrichs der im Jahr 2012 selbst Gewinner des Kerr-Preises war.
Der in Antwerpen geborene Claessens arbeitet als freischaffender Schauspieler und spielte unter anderem bereits an den Münchner Kammerspielen, am NTGent und am Berliner Maxim Gorki Theater. Am HAU Berlin werde Claessens im Juni eine neue, eigene Arbeit zeigen, kündigte das Theatertreffen an. In "Am Königsweg" zog Claessens die Zuschauer als exzentrischer König mit grosser Spielleidenschaft in seinen Bann.
Beim 18-tägigen Theatertreffen waren dieses Mal unter anderem Inszenierungen von Thomas Ostermeier, Karin Henkel, Jan Bosse und Frank Castorf zu sehen. Nicht alle Inszenierungen überzeugten das traditionell kritische Theatertreffen-Publikum rundum. Viel Applaus gab es aber stets für die grossartige Schauspielleistung der Darsteller.
Auch Basler "Woyzeck" überzeugte
In Castorfs siebenstündiger Volksbühnen-Inszenierung von Goethes "Faust" begeisterten Stars wie Sophie Rois, Valery Tscheplanowa, Martin Wuttke und Marc Hosemann mit ihrem expressivem Spiel. Nina Hoss machte die Aufführung "Rückkehr nach Reims" des Berliner Schaubühnen-Leiters Thomas Ostermeier zum Erlebnis. Nicola Mastroberardino und seine Mitspieler beeindruckten in Ulrich Rasches spektakulärer "Woyzeck"-Inszenierung mit der riesigen Drehscheibe vom Theater Basel.
Wiebke Puls wurde für ihre darstellerische Leistung in Christoper Rüpings Brecht-Inszenierung "Trommeln in der Nacht" von den Münchner Kammerspielen mit dem mit 10'000 Euro dotierten 3sat-Preis geehrt. Regisseurin Karin Henkel erhielt für ihre herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater mit dem mit 20'000 Euro dotierten Theaterpreis Berlin.
Als letzte Theatertreffen-Premiere wurde am Sonntagabend Jan Bosses Theaterversion von Thomas Melles autobiografischem Roman "Die Welt im Rücken" gezeigt - und mit langem begeistertem Applaus und Bravo-Rufen gefeiert.
In der am Wiener Burgtheater entstandenen Inszenierung spielt Schauspieler Joachim Meyerhoff in einem grossen Solo den Manisch-Depressiven. Die Essenz des Buches ist gut erkennbar, ohne dass Meyerhoffs knapp dreistündiger Monolog zur szenischen Lesung wird - dazu ist sein Spiel viel zu intensiv und lebendig. (sda/dpa)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.