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Im partnerschaftlichen Dialog mit Tschechien

Die Beziehungen zwischen Liechtenstein und Tschechien erlebten gestern einen weiteren Höhepunkt von historischer Bedeutung: Zum ersten Mal trafen sich die Regierungschefs beider Länder zu einem Arbeitsgespräch in Prag.

Prag/Vaduz. – Regierungschef Klaus Tschütscher wurde gestern mit allen protokollarischen Ehren vom tschechischen Ministerpräsidenten Petr Necas zu einem Arbeitsgespräch in Prag empfangen. Liechtenstein und Tschechien konnten im September 2009 ihre Beziehungen normalisieren und diplomatische Beziehungen aufnehmen. «Wir haben damals den Grundstein für eine Vertiefung der Zusammenarbeit in beiden Ländern gelegt. Der partnerschaftliche Dialog wurde auch in den vergangenen zwei Jahren dynamisch fortgesetzt», erläuterte Regierungschef Klaus Tschütscher.

Weitere Vertiefung der Beziehungen

Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein hatte im Mai 2010 den tschechischen Ministerpräsidenten Vaclav Klaus besucht. Im April 2010 hatten Regierungsrätin Aurelia Frick und der damalige tschechische Aussenminister Jan Kohout eine Vereinbarung über die Einsetzung einer tschechisch-liechtensteinischen Historikerkommission unterzeichnet. Das erste Treffen auf der Ebene der Regierungschefs in Prag habe in einer offenen und freundschaftlichen Atmosphäre stattgefunden, erklärte Regierungschef Klaus Tschütscher gestern im Telefongespräch mit dem «Vaterland». Dieser Gedankenaustausch knüpfe nahtlos an die bisherigen Treffen an und sei Ausdruck für die zunehmend enge Zusammenarbeit mit Tschechien, sagte der Regierungschef. «Die beiden Länder verbindet ein gemeinsames europäisches Erbe und die jahrhundertelange Geschichte des Hauses Liechtenstein», unterstrich Regierungschef Klaus Tschütscher beim Arbeitsgespräch mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Necas vor allem die dynamischen Beziehungen der beiden Länder in den vergangenen Monaten.

Aussenpolitischer Meilenstein

Sehr bald wird Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein erneut in Prag zu verschiedenen Gesprächen empfangen werden. Am 11. April wird Prinzessin Maria-Pia Kothbauer, seit 1997 Liechtensteins Botschafterin in Wien, auch als Liechtensteins Botschafterin in Tschechien akkreditiert werden. Der Austausch nichtresidierender Botschafter zwischen Liechtenstein und Tschechien wird in diesem Jahr einen besonderen Meilenstein in der liechtensteinischen Aussenpolitik darstellen.

Aufarbeitung der Geschichte

Einen wichtigen Punkt in der Zusammenarbeit der beiden Länder bildet die tschechisch-liechtensteinische Historikerkommission. Aufgabe der Historikerkommission ist es, sich mit der gemeinsamen Geschichte Böhmens, Mährens und Schlesiens und des Hauses Liechtenstein sowie mit dem Verhältnis beider Länder zueinander im 20. Jahrhundert zu befassen. Ziel ist es, einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis der gemeinsamen Geschichte, ihrer Chancen und Herausforderungen zu leisten. Im Bereich Kultur besteht eine zunehmend enge Kooperation zwischen den Museen in Prag und in Südmähren sowie dem Liechtenstein-Museum in Wien. (güf)

 

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