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Noch keine Bewilligung für Formel-E-Rennen

Verwirrung um erstes Formel-E-Rennen in der Schweiz: Zwei Stunden nachdem die Organisatoren kommuniziert hatten, das ausgearbeitete Gesuch sei vom Zürcher Stadtrat bewilligt worden, dementierte ein Sprecher der Stadt diese Information. Der Entscheid stehe noch aus.
Wie hier in Rom könnten im nächsten Jahr in Zürich Formel-E-Boliden durch die Stadt fahren. Dazu braucht es aber noch die Bewilligung des Stadtrats. (Archivbild)
Wie hier in Rom könnten im nächsten Jahr in Zürich Formel-E-Boliden durch die Stadt fahren. Dazu braucht es aber noch die Bewilligung des Stadtrats. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/AP/Gregorio Borgia)

"Der Stadtrat wird in den nächsten Wochen über das Gesuch befinden", sagte ein Medienverantwortlicher der Stadt Zürich am Donnerstagabend im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Die Stadt sei dem Projekt wohlwollend gestimmt, der Entscheid stehe aber noch aus.

"Sicher ist nur Folgendes: Falls grünes Licht für das Projekt gegeben wird, werden die Organisatoren an eine Reihe von Auflagen und Bedingungen gebunden sein", sagte er weiter. Die Absender des offenbar zu früh verschickten Communiqués - die Vereine e-mobil Züri und OK ePrix Zürich - waren am Donnerstagabend für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Falsche Mitteilung

In einer Mitteilung, die kurz vor 20 Uhr verschickt wurde, zeigten sich die Organisatoren euphorisch, wohl zu euphorisch. "Der Stadtrat von Zürich hat das gemeinsam ausgearbeitete Gesuch bewilligt und gibt grünes Licht für ein Formel E-Rennen", hiess es darin.

Mit der Bewilligung durch den Stadtrat sei nun eine wesentliche Hürde genommen. Die Schweiz erhalte damit ein Top-Event mit internationaler Ausstrahlung und ein Volksfest, schrieben die Organisatoren.

Auch Details für das Event wurden schon kommuniziert: So sollte das Formel-E-Rennen in Zürich durch eine Rahmenveranstaltung erweitert werden. Neben dem eigentlichen Rennen sollte die Bevölkerung ein Fest mit Inhalten rund um die Elektromobilität erhalten. Wichtig sei es, die Lärmemissionen tief und die Sperrung von Strassen in der Innenstadt möglichst kurz zu halten.

Der nächste Schritt sei nun, die bestehenden Kontakte mit Partnern und Sponsoren so zu bündeln, dass eine tragfähige Struktur für das Grossereignis in Zürich entstehen könne. "Die Unterstützung des Stadtrats ist für Sponsoren und Partner zentral." Denn ohne diese hätte es kein Rennen in Zürich gegeben. Dieser Konjunktiv bleibt mit dem Dementi der Stadt Zürich nun wohl noch eine Weile bestehen.

Seit 2016 erlaubt

Die Formel E steht vor der vierten Rennsaison. Die Rennserie wird ausschliesslich auf temporären Rundstreckenkursen in Städten ausgetragen.

Seit Anfang April 2016 dürfen in der Schweiz Rundstreckenrennen mit E-Mobilen gefahren werden. Der Bundesrat hatte vorher die dafür erforderliche Ausnahmebewilligung erteilt. Solche Rennen lägen im Interesse der Wirtschaft und des Forschungsstandortes Schweiz.

Für die Durchführung der Rennen können sich Städte bewerben. Die Wettkämpfe sind bewilligungspflichtig. Zu Gunsten der Sicherheit muss eine dem Rundkurs angepasste Höchstgeschwindigkeit festgesetzt werden. Die kantonalen Behörden müssen sicherstellen, dass die Höchstgeschwindigkeit kontrolliert und durchgesetzt wird.

Event in Lugano gescheitert

Ende 2015 war angenommen worden, dass das erste Formel-E-Rennen der Schweiz in Lugano stattfinden könnte. Zu diesem Wettkampf kam es schliesslich aber nicht. Der wichtigste Sponsor war aus politischen Gründen ausgestiegen - die Linke hatte zuvor das Rennen kritisiert.

Danach kündigte die Stadt Zürich eine Kandidatur für einen "Swiss ePrix" an. Die Stadt Lugano unterstützt diese Bewerbung. (sda)

 
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