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Am Sonntag muss die Uhr umgestellt werden

Am nächsten Sonntag beginnt die Sommerzeit. Während dies für einige einen einfachen Dreh an der Uhr bedeutet, beklagen andere negative Folgen für Gesundheit und Tierwohl. Sowohl in der Schweiz als auch in der EU gibt es Widerstand gegen die Sommerzeit.
Am Sonntag ist es wieder so weit: Die Uhr wird in der Nacht auf Sonntag von zwei auf drei Uhr gestellt.
Am Sonntag ist es wieder so weit: Die Uhr wird in der Nacht auf Sonntag von zwei auf drei Uhr gestellt. (Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER)

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag muss die Uhr von zwei auf drei Uhr umgestellt werden. Gegner dieser Umstellung bringen oftmals die Gesundheit als Argument ein: Vor allem Kinder und ältere Menschen litten unter Mini-Jetlags und es gäbe mehr Verkehrsunfälle wegen Übermüdung. Doch auch Bauern ist die Sommerzeit ein Dorn im Auge, da Kühe weniger Milch geben sollen, wenn sie früher gemolken würden.

Im Eidgenössischen Parlament ist seit Dezember 2016 eine Motion hängig, die die Abschaffung der Sommerzeit fordert - viele frühere sind bereits erledigt. Der Bundesrat hält derweil an seinem Standpunkt fest: Wenn die Schweiz auf die Umstellung verzichten würde, schade dies den Beziehungen zum Ausland.

Die Nachbarstaaten der Schweiz seien deren wichtigste Handelspartner. Eine von ihnen abweichende Zeitregelung würde sich im täglich Austausch bemerkbar machen. Zudem würde dies hohe Überprüfungs- und Umrüstungskosten mit sich bringen - zum Beispiel wenn abgeklärt werden müsse, ob die Steuerungen und Systeme auch bei eine Verzicht auf die Zeitumstellung funktionieren würden.

Auch in der EU ist die Umstellung ein aktuelles Thema. Abgeordnete forderten Anfang Februar die EU-Kommission auf, Vor- und Nachteile der Zeitumstellung unter die Lupe zu nehmen - und die Regelung gegebenenfalls abzuschaffen. Während ein entsprechender Antrag eine deutliche Mehrheit erhielt, fand die Forderung des Verkehrsausschusses, die Sommerzeit direkt abzuschaffen, keine.

Volk lehnte Sommerzeit ab

Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Gedanken, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Die Schweiz folgte 1981, um sich den Nachbarländern anzupassen. Vorher war die Zeitumstellung in einer Volksabstimmung abgelehnt worden.

In der Schweiz ist das Eidgenössische Institut für Metrologie (Metas) dafür zuständig, dass die offizielle Schweizer Zeit realisiert und verbreitet wird. Das Institut entwickelte zusammen mit der Universität Neuenburg eine der weltweit genausten Atomuhren, wie Metas in einer Mitteilung am Dienstag schreibt. Diese weicht gemäss Mitteilung in 30 Millionen Jahren eine Sekunde von der genauen Zeit ab. Die Sommerzeit dauert bis am 28. Oktober. (sda)

 
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