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WHO sieht hohe Gefahr für Cholera-Ausbruch

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einem Cholera-Ausbruch in den überfüllten Flüchtlingslagern in Bangladesch. Hunderttausende Flüchtlinge aus Myanmar hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, erklärte die WHO am Montag.
Notunterkünfte im Flüchtlingscamp Balukhali: Schlechte Trinkwasserversorgung und unzureichende Sanitäranlagen liessen die Gefahr eines Cholera-Ausbruchs steigen.
Notunterkünfte im Flüchtlingscamp Balukhali: Schlechte Trinkwasserversorgung und unzureichende Sanitäranlagen liessen die Gefahr eines Cholera-Ausbruchs steigen. (Bild: KEYSTONE/AP/BERNAT ARMANGUE)

Das Risiko für einen Cholera-Ausbruch sei "sehr hoch". Auch Lebensmittel und Medikamente seien in den knapp 70 Lagern im Grenzgebiet knapp.

Seit vier Wochen sind nach UNO-Angaben insgesamt 436'000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya nach Bangladesch geflohen. Dort lebten in Flüchtlingslagern im Grenzgebiet bereits mindestens 300'000 Menschen, die schon zuvor vor der Gewalt in Myanmar geflohen waren.

Die Organisation Handicap International Schweiz schreibt am Montag in einer Mitteilung, dass die übereinstimmenden Informationen von Zeuge, vom Landminen Monitor, von Amnesty International und von der Nachrichtenagentur Reuters bestätigen, dass Myanmars Streitkräfte an verschiedenen Orten an der Grenze zwischen Bangladesch und Myanmar kürzlich Antipersonenminen verlegt haben.

Die Organisation fordert die Regierung von Myanmar in einem Schreiben vom Montag die Regierung von Myanmar auf, den Einsatz dieser "barbarischen Waffen" sofort einzustellen. Sie appelliert an die internationale Gemeinschaft, den jüngsten Einsatz dieser Waffen zu verurteilen und auf die birmanischen Behörden Druck auszuüben, damit diese den Einsatz dieser Waffen aufgeben.

"Diese Waffen töten und verstümmeln", sagt Petra Schroeter, Geschäftsführerin von Handicap International Schweiz. "Sie verursachen extrem schwierig zu versorgende Verletzungen und ziehen nachhaltige Konsequenzen für das Überleben der Opfer nach sich. Der Einsatz von Minen muss aufhören und wir müssen alles dafür tun, den Opfern Hilfe zu leisten".

Der Konflikt in Myanmar war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden umgebracht, ihre Häuser niedergebrannt. Die UNO spricht von "ethnischen Säuberungen".

Die Rohingya gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit. Die Muslime in dem mehrheitlich buddhistischen Land sind seit Jahren Repressionen ausgesetzt. (sda/afp)

 
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