US-Armee tötet in Syrien Regierungstreue
"Wir schätzen, dass mehr als 100 syrische Pro-Regime-Kräfte getötet wurden", zitierte der Sender CNN am Donnerstag einen nicht näher genannten Offiziellen der US-Armee. Er gehe davon aus, dass diese Zahl regierungstreuer Kämpfer bei Gefechten mit den oppositionellen Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) und Truppen der Koalition getötet wurde, sagte der US-Militärvertreter in Washington.
Der Militärvertreter sprach von "Selbstverteidigung". Rückgrat der mit den USA verbündeten SDF sind die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG).
Aus Bürgerkrieg heraushalten
Die USA vertreten in Syrien die Linie, sich aus dem Bürgerkrieg herauszuhalten und nur gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Schon im vergangenen Jahr hatten sie aber regierungstreue Milizen angegriffen und das als Verteidigungsmassnahme bezeichnet.
Die Anti-IS-Koalition erklärte am Donnerstag, regierungstreue Kräfte hätten am Mittwoch im Euphrat-Tal ein Hauptquartier der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) angegriffen. Dort hätten sich auch Soldaten des Anti-IS-Bündnisses aufgehalten. Der Angriff auf die Anhänger von Syriens Präsident Baschar al-Assad war demnach eine Verteidigungsmassnahme nach einem "unprovozierten Angriff".
Die Pro-Regime-Kräfte hätten dabei Panzer und Artillerie eingesetzt, zitierte CNN den Vertreter des US-Militärs weiter. Vermutlich hätten sie Ölfelder in der Region einnehmen wollen.
Die den bewaffneten Rebellen nahe stehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die Anti-IS-Koalition habe in der Nacht zum Donnerstag in der östlichen Provinz Deir Essor Luftangriffe geflogen und Boden-Boden-Raketen eingesetzt.
Zuvor habe syrisches Militär Stellungen der Syrischen Demokratischen Kräfte angegriffen. Die in Grossbritannien angesiedelte Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Afghanische Kämpfer
Aus syrischen Militärkreisen hiess es, mehr als 150 regierungstreue Kämpfer seien getötet oder verletzt worden. Unter den Toten seien auch afghanische Kämpfer gewesen.
Im Staatsfernsehen hiess es, in einer "neuen Aggression und einem Versuch zur Unterstützung des Terrorismus" seien "Volkskräfte" getroffen worden. Damit waren offenbar mit Damaskus verbundene paramilitärische Gruppen und keine Soldaten gemeint. (sda/dpa/afp)
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