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Täglich sterben im Jemen 130 Kinder

UNO-Organisationen haben an die von Saudi-Arabien geführte Koalition einen dringenden Appell zur vollständigen und sofortigen Aufhebung der Blockade des Jemen gerichtet. Weil humanitäre Hilfe nicht durchkommt, ist das Leben von Millionen Menschen gefährdet.
150'000 unterernährte Kinder könnten in den nächsten Monate sterben. (Archivbild)
150'000 unterernährte Kinder könnten in den nächsten Monate sterben. (Archivbild) (Bild: KEYSTONE/AP/HANI MOHAMMED)

Trotz der teilweisen Lockerung seien noch immer die meisten Flug- und Seehäfen des Landes geschlossen. Dies verschlimmere eine bereits katastrophale Situation weiter, erklärten das Kinderhilfswerk UNICEF, die Weltgesundheitsorganisation und das Welternährungsprogramm am Donnerstag.

Mehr als 20 Millionen Menschen sind in dem Bürgerkriegsland auf humanitäre Hilfe angewiesen. 150'000 unterernährte Kinder könnten in den nächsten Monate sterben, wenn sie nicht behandelt würden, hiess es in der Mitteilung. Trotz der teilweisen Aufhebung der Blockade werden nach Berechnungen des Welternährungsprogramms nun weitere 3,2 Millionen Menschen Hunger leiden.

"Die Uhr tickt", warnten die Organisationen. Die Vorräte an Medizin, Essen und anderen humanitären Versorgungseinheiten gingen bereits zur Neige. "Die Kosten dieser Blockade wird an der Zahl der verlorenen Leben berechnet."

Auch die Hilfsorganisation Save the Children hatte vor einer steigenden Zahl der Todesopfer gewarnt. "Diese Toten sind so sinnlos wie vermeidbar", sagte der Länderdirektor für den Jemen, Tamer Kirolos. Täglich sterben nach Angaben der Organisation im Jemen schätzungsweise 130 Kinder.

In dem Land, das eins der ärmsten Länder der arabischen Welt ist, fliegt ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis Luftangriffe gegen Huthi-Rebellen. Die Koalition hatte Montag vergangener Woche die Flug- und Seehäfen geschlossen.

Sie reagierte damit auf einen Angriff der schiitischen Huthis auf die saudische Hauptstadt Riad mit einer Rakete. Diese wurde abgefangen. Hilfsorganisationen warnen seitdem, dass dem Land durch die Blockade eine der grössten Hungerkatastrophen weltweit drohe. (sda/dpa)

 
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