Show von Nordkoreas Girl-Band bei Olympia
Rund 140 Musiker sollten in der Hauptstadt Seoul und in der nahe dem Olympiaort Pyeongchang gelegenen Stadt Gangneung auftreten, erklärte das südkoreanische Vereinigungsministerium am Montag. Die Südkoreaner hoffen auf weitere Entspannungsschritte.
Die Entscheidung trage "zu einer Verbesserung der Beziehungen und der Wiedererlangung der kulturellen Homogenität bei", erklärte das Ministerium. Die Gespräche über die Beteiligung der Athleten des Nordens an den Winterspielen, die im kommenden Monat beginnen, sollen am Mittwoch stattfinden.
Die Vereinbarung sei bei Gesprächen zwischen Vertretern beider Länder im Grenzort Panmunjom in der demilitarisierten Zone erzielt worden, teilte das südkoreanische Ministerium mit. Nordkorea habe darum gebeten, dass die Künstler die Grenze bei Panmunjom zu Fuss überqueren sollten. Der Norden werde in Kürze ein Vorbereitungsteam in den Süden schicken.
Gemeinsamer Einlauf geplant
Der nordkoreanischen Delegation gehörten unter anderem ein hochrangiger Vertreter des Kulturministeriums und die Leiterin der Girl-Band Moranbong, Hyon Song Wol, an. Die jungen Frauen werden dem Vernehmen nach von Machthaber Kim Jong Un persönlich für die Mitwirkung in der Band ausgewählt. Die auch in Uniformen auftretende Gruppe verbindet patriotische Texte mit westlicher Popmusik.
Auch ein Auftritt des bekannten nordkoreanischen Samjiyon-Orchesters ist geplant. Das Samjiyon-Orchester ist gemeinsam mit der Frauen-Gruppe Moranbong die wichtigste Künstlertruppe des Landes. Es wäre das erste Mal seit 18 Jahren, dass der Norden wieder Künstler nach Südkorea entsendet.
Nordkorea will neben dem Orchester und den Athleten auch eine grosse Begleitdelegation in den Süden schicken. Der südkoreanischen Delegation gehörten auch Vertreter des Koreanischen Symphonieorchesters an - möglicherweise sind also auch gemeinsame Auftritte nord- und südkoreanischer Künstler angedacht.
Die Winterspiele finden vom 9. bis 25. Februar im südkoreanischen Pyeongchang statt. Durch die Teilnahme Nordkoreas könnten sich die beiden koreanischen Staaten näher kommen. Zuletzt hatte Seoul ein gemeinsames Einlaufen der nord- und der südkoreanischen Delegation ins Stadion bei der Eröffnungszeremonie sowie ein gemeinsames Frauen-Hockeyteam vorgeschlagen.
Militärische Spannungen entschärfen
Die Spannungen auf der seit Jahrzehnten geteilten koreanischen Halbinsel waren in den vergangenen Monaten stärker geworden. Grund dafür waren unter anderem mehrere Raketentests und der bislang gewaltigste Atomtest Pjöngjangs sowie ein heftiger verbaler Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim.
Seit Jahresbeginn kam jedoch Bewegung in den Konflikt, nachdem Kim in seiner Neujahrsansprache Dialogbereitschaft mit dem Süden signalisiert hatte. Am vergangenen Dienstag trafen sich erstmals seit mehr als zwei Jahren Regierungsvertreter aus Nord- und Südkorea zu direkten Gesprächen. Neben der Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen verständigten sich die seit Jahrzehnten verfeindeten Nachbarstaaten auf Schritte zur militärischen Deeskalation.
US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben Südkoreas zugesagt, auf Militäraktionen zu verzichten, solange der Dialog zwischen dem Norden und dem Süden anhalte. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow bot am Montag an, direkte Gespräche aller Beteiligten über das nordkoreanische Raketenprogramm zu unterstützen. (sda/afp/reu)
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben
Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf vaterland.li erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion Vaterland.li
Diese Regeln haben wir mit freundlicher Genehmigung von www.zackbum.ch übernommen.