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Millionen syrische Kinder brauchen Hilfe

Kinder und Jugendliche leiden besonders unter den Folgen des Krieges in Syrien: Mehr als fünf Millionen Minderjährige sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF hervor.
Kinder spielen in Syrien auf einer Ruine. Fünf Millionen syrische Kinder sind laut UNICEF auf humanitäre Hilfe angewiesen. (Archiv)
Kinder spielen in Syrien auf einer Ruine. Fünf Millionen syrische Kinder sind laut UNICEF auf humanitäre Hilfe angewiesen. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/EPA/MOHAMMED BADRA)

Im vergangenen Jahr haben die Vereinten Nationen rund 2500 Fälle von schweren Menschenrechtsverletzungen gegen Minderjährige dokumentiert. Laut UNICEF sei 2016 das "bisher brutalste Jahr" für Kinder gewesen.

Auch in diesem Jahr habe es schwere Gewalttaten gegeben: Mindestens 322 Kinder wurden laut UNICEF in der ersten Jahreshälfte 2017 getötet. Viele weitere seien verstümmelt oder als Kindersoldaten rekrutiert worden.

Extreme Armut

Der Syrienkrieg hat UNICEF zufolge eine der grössten Fluchtkrisen der Welt ausgelöst. Rund sechs Millionen Syrer seien derzeit Flüchtlinge im eigenen Land, fünf Millionen weitere Menschen seien in die Nachbarländer geflohen.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist dem Kinderhilfswerk zufolge dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Demnach leben 69 Prozent der Syrer in extremer Armut und verfügen umgerechnet über weniger als zwei US-Dollar am Tag.

Da sich viele Familien in einer finanziellen Notlage befänden, seien sie auf die Arbeitskraft ihrer Kinder angewiesen. Vor dem Konflikt wies Syrien unter Grundschülern eine Einschulungsrate von fast hundert Prozent auf - derzeit können 1,75 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Von den unter 25-Jährigen seien drei Viertel arbeitslos.

Das Kinderhilfswerk warnte in diesem Zusammenhang vor dem Heranwachsen einer "verlorenen Generation". Langfristig könne der Bildungsnotstand dazu führen, dass in Syrien qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Deswegen müsse "alles getan werden", um die Zukunft der Kinder zu sichern. (sda/afp)

 
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