Waffenruhe in Syrien greift noch nicht
"Seit die Resolution des Uno-Sicherheitsrates verabschiedet wurde, gab es keine zivilen Opfer", sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag.
Die syrische Regierung habe am Morgen zwei weitere Luftangriffe auf das belagerte Gebiet geflogen. Die Angriffe trafen Randbezirke von Duma, der grössten Stadt in Ost-Ghuta. Das Ausmass der noch stattfindenden Gefechte sei aber deutlich geringer als vor der Abstimmung in New York am Samstagabend.
Die Beobachtungsstelle berichtete ausserdem von Bodengefechten zwischen einer der Rebellengruppen in Ost-Ghuta und Regierungstruppen in dem Gebiet Al-Mardsch.
Das seit 2013 von Regierungstruppen belagerte Gebiet nahe Damaskus erlebt seit einer Woche die schlimmste Angriffswelle seit Beginn des Bürgerkriegs vor fast sieben Jahren. Seit vergangenem Sonntagabend wurden über 500 Zivilisten getötet, darunter mehr als 120 Kinder.
Über 2400 Menschen seien verletzt worden. Zehn Spitäler hätten wegen Zerstörungen den Betrieb einstellen müssen, meldete die Beobachtungsstelle weiter.
"Unverzüglich" und "dauerhaft"
Die 15 Mitglieder des Uno-Sicherheitsrates stimmten am Samstag für eine Resolution, die die dramatische Lage in dem Bürgerkriegsland mit einer zunächst 30 Tage geltenden Waffenruhe für ganz Syrien entschärfen soll.
Die Zeit soll dafür genutzt werden, die Zivilbevölkerung mit dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen. Völkerrechtlich bindende Druckmittel enthält der Resolutionstext allerdings nicht. Daher ist unklar, ob sich die Konfliktparteien an die Waffenruhe halten.
Uno-Generalsekretär Antonio Guterres mahnte eine "unverzügliche" und "dauerhafte" Umsetzung der Waffenruhe an. Er erinnerte alle Konfliktparteien an ihre "absolute Verpflichtung", Zivilisten zu schützen.
Unter der Erde
Die Menschen im umkämpften Ost-Ghuta finden wegen der heftigen Angriffswelle der Regierungstruppen nach Angaben eines Arztes kaum noch Schlaf. "Alle Menschen hier leben unter der Erde, um Schutz zu haben. Hier ist es voller Kinder, Frauen und Männer", sagte Fais Urabi, Sprecher der Gesundheitsbehörde des von Rebellen kontrollierten Gebiets der Nachrichtenagentur dpa.
In den Kellerräumen fehle es an Essen sowie an Wasser und Strom. Ärzten mangle es an Material, sie müssten wegen der grossen Zahl an Verletzten sehr lange am Stück arbeiten. Ihm zufolge ist die Lage vor allem für Kinder schwierig. (sda/dpa/afp)
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