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Salehs Partei bestätigt dessen Tod

Jemens Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh ist tot. Sowohl die schiitischen Huthi-Rebellen, mit denen Saleh vor zwei Tagen gebrochen hatte, als auch die Partei des Ex-Präsidenten berichteten am Montag vom Tod des 75-Jährigen.
Die Partei von Ali Abdullah Saleh bestätigte den Tod des früheren Präsidenten des Jemens (Archiv)
Die Partei von Ali Abdullah Saleh bestätigte den Tod des früheren Präsidenten des Jemens (Archiv) (Bild: KEYSTONE/AP/MUHAMMED MUHEISEN)

Saleh sei von Huthi-Kämpfern getötet worden, sagte Faika al-Sajjed von Salehs Partei Allgemeiner Volkskongress gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten bereits die schiitischen Huthi-Rebellen den Tod ihres ehemaligen Verbündeten verkündet. Erst am Samstag hatte Saleh den Bruch mit den Huthis bekanntgegeben.

Saleh, der im jemenitischen Bürgerkrieg ein wichtiger Machtfaktor war, sei bei Kämpfen in der Hauptstadt Sanaa getötet worden, berichtete der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masira am Montag. Die Huthi-Rebellen verbreiteten Bildaufnahmen, auf denen der Leichnam des Ex-Staatschefs zu sehen sein soll.

Erst am Wochenende war es zum offenen Bruch zwischen den Huthi-Rebellen und Saleh gekommen, die seit 2014 gemeinsam gegen die vom Nachbarland Saudi-Arabien unterstützten Kräfte gekämpft hatten. Die Huthis hatten Saleh nach dem Bruch "Hochverrat" vorgeworfen und angekündigt, gegen die von Saleh geführten Verbände zu kämpfen.

Mit Blick auf Salehs Verbände verkündete das Huthi-geführte "Innenministerium" am Montag in einer Erklärung "das Ende der verräterischen Miliz und die Tötung ihres Anführers sowie einer Reihe seiner kriminellen Unterstützer".

Salehs Haus in Huthi-Hand

Mit Salehs Tod sei die "Krise", die durch den Bruch der Rebellenallianz ausgelöst worden sei, zu Ende. Ein AFP-Fotograf begab sich zu Salehs Haus im Süden Sanaas: Es war in der Hand der Rebellen und wies Gefechtsschäden auf.

Saleh hatte mehr als 30 Jahre an der Staatsspitze des Jemen gestanden. In seiner langen Karriere erwies er sich oft als politischer Überlebenskünstler. 2012 trat er dann unter dem Druck von Demonstranten zurück.

Jemen schlitterte daraufhin in den Bürgerkrieg, in dem Saleh eine wichtige Rolle spielte. Mit den Huthis, die vom schiitischen Iran gestützt wurden, ging er eine Allianz ein.

Sie kämpfte gegen Kräfte, die von der rivalisierenden sunnitischen Regionalmacht Saudi-Arabien gestützt wurden. Als Resultat der Kämpfe ist im Jemen derzeit eine der schwersten humanitären Krisen der Gegenwart im Gang. Mehr als 20 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. In Jemens Hauptstadt Sanaa wurde am Montag weiter heftig gekämpft.

Kämpfe in Salehs Heimatstadt

Bewohner berichteten überdies kurz vor der Meldung über Salehs Tod, dass sich die Kämpfe zwischen den ehemals verbündeten Anhängern von Saleh und den Huthi-Rebellen auf Gebiete ausserhalb von Sanaa ausgeweitet hätten. Stammesangehörige in Salehs Heimatstadt Sanhan südlich der Hauptstadt berichteten von heftigen Gefechten in der Nacht zum Montag.

Jemens Regierung kündigte unterdessen eine Amnestie für alle früheren Verbündeten der Huthi-Rebellen an, die mit den vom Iran unterstützten Aufständischen brechen. Damit will die jemenitische Führung offensichtlich die Huthi-Rebellen weiter schwächen. (sda/afp/dpa)

 
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