Irakische Flüchtlinge in Kühllaster gefunden
Der Fahrer hatte daraufhin am Donnerstag die Polizei alarmiert, die den Lastwagen dann auf einem Rastplatzstopp fand, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte.
Mit Hilfe eines Schleppers waren die Flüchtlinge offenbar am Mittwoch in Frankreich auf die Ladefläche des Lastwagens gelangt. Das vereinbarte Reiseziel war Grossbritannien, tatsächlich fuhr der Sattelzug laut Polizei Richtung Ukraine.
Alarm geschlagen
Aufgrund von Hunger, Durst sowie der Kälte und der zunehmend schlechter werdenden Luft im dem Sattelanhänger schlugen die Flüchtlinge Alarm. Der ukrainische LKW-Fahrer war an der Schlepperei nach Polizeiangaben offenbar nicht beteiligt und selber vollkommen überrascht. Er konnte seine Fahrt später fortsetzen.
Der mit hochwertigen Alkoholika, darunter Weisswein und Wodka, beladene Lastzug war nach den Ermittlungen zum Start seiner Fahrt in Recy bei Reims im Nordosten Frankreichs verplombt worden und über Belgien und die Niederlande nach Deutschland gefahren.
Auf der Wache mit Essen versorgt
Nach der Befreiung der unterkühlten und ausgehungerten Flüchtlinge seien diese auf der Wache mit Essen und Trinken versorgt worden und hätten sich aufwärmen können, sagte ein Polizeisprecher. Medizinische Hilfe war nicht erforderlich.
Eine 43-jährige Irakerin und ihr 18-jähriger Sohn, die bereits in Deutschland als Flüchtlinge registriert waren, wurden an die zuständige Ausländerbehörde weitergeleitet. Weil die übrigen sieben Flüchtlinge vor Ort keinen Asylantrag stellten, wurden sie in die Niederlande zurückgeschickt. Entsprechend ihrer Reiseroute werden sie letztendlich über Belgien nach Frankreich abgeschoben, so die Polizei.
Immer wieder geraten in Lastzügen geschleuste Flüchtlinge in Notlagen. Für grosse Erschütterung sorgte 2015 der Tod von 71 Flüchtlingen in einem an der serbisch-ungarischen Grenze gestarteten Kühllaster, den Schlepper an einer Autobahn in Österreich zurückliessen. (sda/dpa)
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