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HRW: Schnellhinrichtungen in Südafghanistan

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warnt vor Hinrichtungen im Schnellverfahren durch afghanische Spezialkräften in Südafghanistan. Laut HRW könnten Soldaten Ende Januar 50 Talibankämpfer und mindestens 20 Zivilisten erschossen haben.
Bei einem Einsatz von afghanischen Sicherheitskräften im Süden des Landes wurden Ende Januar laut Aktivisten 50 Talibankämpfer und mindestens 20 Zivilisten erschossen. (Symbolbild)
Bei einem Einsatz von afghanischen Sicherheitskräften im Süden des Landes wurden Ende Januar laut Aktivisten 50 Talibankämpfer und mindestens 20 Zivilisten erschossen. (Symbolbild) (Bild: KEYSTONE/EPA/MUHAMMAD SADIQ)

In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme forderte HRW die Untersuchung des mutmasslichen Vorfalls in der südafghanischen Provinz Kandahar. Bei der Operation in der Gegend von Band-e Timur im Maiwand-Bezirk seien die Spezialkräfte des Geheimdienstes NDS unterstützt von US-Luftangriffen am Abend des 31. Januar gegen Taliban vorgegangen.

HRW zitiert einen Anwohner mit den Worten: "Als wir die Flugzeuge hörten, sind wir geflohen. Aber die Sicherheitskräfte haben auf die Leute geschossen, als sie noch rannten." Der Schilderung nach haben afghanische Sicherheitskräfte zudem einige Männer aus Häusern gezerrt und sie sofort erschossen.

In einem vor einer Woche veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen in Afghanistan zu den zivilen Opfern des Krieges heisst es, dass bei ähnlichen Vorfällen 2017 mindestens 61 Zivilisten getötet und 25 verletzt worden waren. "Diese NDS-Kräfte scheinen ausserhalb der normalen NDS-Kommandoketten zu arbeiten, was in einem Mangel an Aufsicht und Verantwortlichkeit resultiert", heisst es in dem Bericht. (sda/dpa)

 
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