Flüchtlinge harren in Lager in Manus aus
Während einige Dutzend Flüchtlinge sich den örtlichen Behörden beugten und das Lager auf der Insel Manus verliessen, harrten dort am Sonntag noch mehr als 400 Menschen mit nur wenig Nahrung aus, wie ein Bewohner berichtete. Im Lager auf der abgelegenen Insel im Pazifik sowie in einem weiteren Camp im Inselstaat Nauru bringen die australischen Behörden Flüchtlinge unter, die per Boot nach Australien gelangen wollten.
Das Oberste Gericht von Papua-Neuguinea hatte das Lager auf Manus jedoch für verfassungswidrig erklärt und liess es zum 31. Oktober schliessen. Am Freitag liessen die Behörden bereits einige Unterkünfte zerstören, zu dem Zeitpunkt befanden sich dort noch 600 Männer. Die anderen wurden in Transitzentren untergebracht.
Kampf gegen das Verhungern
Wie der kurdisch-iranische Journalist Behrus Buschani, selbst ein Bewohner des Lagers, der Nachrichtenagentur AFP sagte, hielten sich am Sonntag noch 423 Männer dort auf. Es gebe kein Wasser und keinen Strom und kaum Lebensmittel. Die Männer würden "gegen das Verhungern kämpfen" und ihr weniges verbliebenes Essen rationieren, sagte Buschani.
Die Behörden haben die Flüchtlinge aufgefordert, spätestens an diesem Wochenende das Lager zu verlassen - andernfalls würden die Unterkünfte gewaltsam geräumt.
Aber die Insassen seien "entschlossen zu bleiben", sagte Buschani. "Sie fürchten, dass sie alles verlieren und sterben, wenn sie das Gefangenenlager verlassen und in ein anderes Gefangenenlager umziehen." Vor Gericht will Buschani erreichen, dass zumindest die Grundversorgung in dem Lager wieder hergestellt wird, eine Anhörung ist für Montag geplant.
Neuseeland bietet Aufnahme an
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern wiederholte ihr Angebot, 150 der Insassen aus den Lagern auf Manus und Nauru aufzunehmen. Sie wolle darüber am Rande des ASEAN-Gipfels auf den Philippinen mit Australiens Premierminister Malcolm Turnbull sprechen.
Dieser hatte Arderns Angebot bereits zuvor zurückgewiesen. Australien lässt grundsätzlich keine Flüchtlinge ins Land. Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder die verheerenden Zustände in den Camps. (sda/afp)
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