Erneut Proteste gegen Jerusalem-Entscheid
Eine israelische Armeesprecherin teilte mit, mehrere Tausend Palästinenser seien an Ausschreitungen entlang der Grenze zum Gazastreifen und an verschiedenen Brennpunkten im Westjordanland beteiligt gewesen.
Sie hätten Steine auf Soldaten geworfen und brennende Reifen in ihre Richtung gerollt. An der Grenze zum Gazastreifen hätten Soldaten gezielt auf vier Anstifter geschossen und diese getroffen.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden im Gazastreifen rund 20 Palästinenser durch Schüsse verletzt, zwei schwebten in Lebensgefahr. Dutzende seien durch Tränengas verletzt worden. Auch im Westjordanland wurde von mehreren Schussverletzungen berichtet.
Nach der US-Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt am 6. Dezember hatte Ismail Hanija, Chef der radikalislamischen Hamas, zu einem neuen Palästinenseraufstand (Intifada) aufgerufen. Vor allem freitags kam es seitdem nach den muslimischen Mittagsgebeten immer wieder zu Zusammenstössen.
Bisher sind bei Unruhen und israelischen Luftangriffen im Gazastreifen zwölf Palästinenser getötet und Hunderte verletzt worden. Inzwischen ist die Gewalt jedoch abgeflaut.
Raketen auf Israel
Nach palästinensischen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen beschossen die israelischen Streitkräfte dort am Freitag erneut Stützpunkte der Hamas. Militante Palästinenser hätten drei Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert. Zwei davon habe das Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen, teilte die Armee mit.
Israelische Medien berichteten, die dritte Rakete habe ein Gebäude direkt getroffen. Niemand sei verletzt worden. Es ist das erste Mal seit mehr als einer Woche, dass es wieder zu Raketenangriffen auf Israel gekommen sei.
Als Reaktion griffen israelische Panzer und die Luftwaffe zwei Posten der Hamas im nördlichen Gazastreifen an, wie die Streitkräfte mitteilten. Nach Angaben aus Gaza wurde eine Hamas-Einrichtung komplett zerstört.
Israel macht die bisher im Gazastreifen herrschende Hamas verantwortlich für alle Angriffe aus dem Palästinensergebiet am Mittelmeer. Israels Luftwaffe reagiert auf jede Attacke mit Gegenangriffen auf Hamas-Ziele. Die radikalislamische Organisation bemühte sich nach Medienberichten zuletzt, weitere Angriffe aus dem Gazastreifen zu unterbinden.
Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete, die Hamas habe mehrere Salafisten festgenommen, die für Raketenangriffe verantwortlich gewesen seien. Über mehrere Kanäle, darunter der ägyptische Geheimdienst, habe die Organisation mitgeteilt, sie habe kein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage. (sda/dpa)
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