­
­
­
­

ABB tätigt erneut Milliardenzukauf

Der Industrie- und Automationskonzern ABB will mit der Übernahme von GE Industrial Solutions für 2,6 Milliarden Dollar seine Marktposition in den USA deutlich ausbauen. Die Einkaufstour von ABB sei damit vorerst beendet, sagte ABB-Konzernchef Ulrich Spiesshofer.
"Wir bringen mit unseren Produkten und Forschung Sauerstoff in das Geschäft von GE Industrial Solutions", sagt ABB-Chef Ulrich Spiesshofer. Er sieht bei dieser Übernahme grosses Wertsteigerungspotenzial. (Archiv)
"Wir bringen mit unseren Produkten und Forschung Sauerstoff in das Geschäft von GE Industrial Solutions", sagt ABB-Chef Ulrich Spiesshofer. Er sieht bei dieser Übernahme grosses Wertsteigerungspotenzial. (Archiv) (Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)

Die GE-Sparte ist bereits die zweite Grossübernahme von ABB in diesem Jahr, das für ABB ein Übergangsjahr sein soll. GE wollte diese nicht zum Kerngeschäft gehörende Sparte bereits letzten Dezember verkaufen, war sich aber mit ABB nicht einig über den Preis.

ABB plant GE Industrial Solutions, die mit 13'500 Mitarbeitern rund 2,7 Milliarden Dollar Umsatz (2016) erzielt, in seine zweitgrösste Division, die Elektrifizierungssparte, zu integrieren. Industrial Solutions stellt Elektrobauteile und Stromaggregate her. In der Elektrifizierung erzielt ABB mit GE zusammen künftig rund 12,3 Milliarden Jahresumsatz. Sie baut damit die Marktposition als Nummer 2 hinter Konkurrent Schneider deutlich aus.

ABB bringt GE Sauerstoff

ABB-Chef Ulrich Spiesshofer räumte an einer Telefonkonferenz ein, dass die GE-Tochter aus Atlanta (Georgia) die letzten Jahre Marktanteile verloren habe. "Aber wir bringen mit unseren Produkten und Forschung Sauerstoff in das Geschäft von GE Industrial Solutions", betonte er.

Die GE-Tochter wiederum verfüge über ein grosses Kundennetzwerk und Produktionskapazitäten. Er sehe grosses Wertsteigerungspotenzial. Es sei der US-Markt, wo die Musik spiele. Der US-Elektrifizierungsmarkt verfüge über ein Jahresvolumen von 32 Milliarden Dollar und wachse jährlich 2 Prozent. Die Elektrifizierungssparte profitiert weltweit vom steigenden Stromverbrauch und der schnellen Verbreitung von Elektrofahrzeugen sowie der Digitalisierung.

Ein wichtiger Teil des Deals für ABB ist die Vereinbarung einer langjährigen Lieferbeziehung zwischen ABB und dem GE-Konzern. "GE wird mehr ABB-Produkte kaufen - nicht nur für die Elektrifizierung, sondern das ganze Portfolio", so Spiesshofer.

Abbau erwartet

Die einmaligen Kosten für die Integration belaufen sich laut ABB auf rund 400 Millionen Dollar. Nach 5 Jahren sollen jährlich rund 200 Millionen Dollar Einsparungen erzielt werden. Allerdings rechnet Spiesshofer mit Restrukturierungen und einem Stellenabbau. Letzterer soll aber durch den Ausbau anderer Bereiche gedämpft werden.

Der Abschluss der Übernahme wird in der ersten Jahreshälfte 2018 erwartet. Ebenfalls in dem Deal enthalten ist das Recht für ABB, die GE-Marke zu nutzen.

ABB hatte bereits im April eine Milliardenübernahme von 1 bis 2 Milliarden Dollar bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um den österreichischen Steuerungshersteller B&R. ABB befindet sich derzeit im Umbau. Dem Druck des schwedischen Grossaktionärs Cevian, der den Verkauf der Stromnetz-Sparte forderte, hatte ABB bisher Stand gehalten. (sda)

 
Lädt

Schlagwort zu Meine Themen

Zum Hinzufügen bitte einloggen:

Anmelden

Schlagwort zu Meine Themen

Hinzufügen

Sie haben bereits 15 Themen gewählt

Bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits

Entfernen

Um «Meine Themen» nutzen zu können, stimmen Sie der Datenspeicherung hierfür zu.

Kommentare

Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben

Kommentare hinzufügen

Ähnliche Artikel

Abo
Nach dem pandemiebedingten Einbruch reiht sich für Liechtensteins Tourismus wieder ein Rekordjahr ans nächste.
27.03.2024
AboAufgewachsen in Mumbai
Jahangir Doongaji (55) ist dreifacher Familienvater, Teamplayer und der erste Hilti-Chef mit asiatischen Wurzeln.
20.01.2023
AboWirtschaft ist gefordert
Michael Gerner, Abteilungsleiter Berufsberatung beim Amt für Berufsbildung und Berufsberatung (ABB), über unbesetzte Lehrstellen, Branchen, die sich ­besonders schwertun, Lernende zu finden, und die niedrige Lehrabbruchquote in ­Liechtenstein.
06.01.2023
Wettbewerb
3x2 Tickets für «Giessenparkbad Opening mit 77 Bombay Street» zu ...
77 Bombay Street
vor 16 Stunden
Umfrage der Woche
Wenn an diesem Sonntag über das Referendum gegen den Ergänzungskredit für den Neubau des Landesspitals abgestimmt würde, was würden Sie in die Urne legen?
­
­